Schluss mit Lippenbekenntnissen - Hebammen brauchen jetzt eine Lösung |
Wie Anfang dieser Woche bekannt wurde, sollen sich die Haftpflichtprämien für Hebammen in der Geburtshilfe zum 1. Juli 2014 erneut um 20% erhöhen. Bereits in den letzten zehn Jahren, hat sich die Prämie verzehnfacht. Die Vergütung der Hebammen ist dabei weiterhin niedrig geblieben und bewegt sich teilweise unter acht Euro Stundenlohn. Die Haftpflichtprämie für in der Geburtshilfe tätige Hebammen steigt im nächsten Jahr damit auf über 5000 Euro jährlich. Das heißt im Klartext: Bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 8,50 Euro und einem Jahreseinkommen von etwa 24000 Euro müssen die Hebammen allein 5000 Euro an Haftpflichtprämie bezahlen. Damit muss eine Hebamme im Durchschnitt 15 Geburten im Jahr betreuen, allein um die Haftpflichtprämie zu bezahlen. Gerade Anfang dieser Woche endete die Behördenbeteiligung zum 2. Entwurf der Landesregierung zum Landesentwicklungsprogramm 2025 (LEP 2025). Der Landesfrauenrat Thüringen hat in seiner Stellungnahme zum LEP 2025 auf die Notwendigkeit einer flächendeckenden Geburtshilfe als Teil der Daseinsvorsorge hingewiesen. „Aus unserer Sicht liegen die Vorschläge klar auf dem Tisch. Wir brauchen einen staatlich finanzierten Haftungsfonds, der die Kosten über eine bestimmte Haftungsobergrenze hinaus übernimmt, sowie eine Regressdeckelung für die Forderungen der Sozialversicherungsträger. Darüber hinaus muss über die Vergütung der Hebammen gesprochen werden. Zurzeit ist es nahezu unmöglich als Hebamme eine Familie zu ernähren. In dieser prekären Lage eine so wichtige Arbeit zu machen, ist für viele Hebammen eine enorme Belastung“, sagt Elke Pirrhs vom Hebammenlandesverband Thüringen. „Wir fordern die Regierung in Thüringen auf, sich der Sache der Hebammen endlich anzunehmen und klare Zeichen auch in Richtung V.i.S.d.P. und für Rückfragen: Helena Eisner: 0176/19662307 oder Madeleine Henfling (Geschäftsführerin): 0170/9618722 und Elke Pirrhs: 0172/3588532 |
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